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Von „Der Pate“ bis „Misery“: Hollywood-Legende James Caan ist tot

Von „Der Pate“ bis „Misery“: Hollywood-Legende James Caan ist tot
© Imago/Media Punch

Eine traurige Nachricht erreicht uns: Hollywood-Star James Caan ist mit 82 Jahren gestorben, wie seine Familie über Twitter wissen lässt.

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Mit filmischen Meisterwerken wie „El Dorado“„Der Pate“, „Die Killer-Elite“, „Violent Streets – Der Einzelgänger“ und „Misery“ hat er sich früh in seiner Karriere verewigt. Nun ist Hollywood-Legende James Caan im Alter von 82 Jahren gestorben. Das lässt seine Familie über Twitter wissen:

„Mit großer Trauer müssen wir mitteilen, dass Jimmy am Abend des 6. Juli verstorben ist. Die Familie bedankt sich für die zahlreichen Beileidsbekundungen und bittet darum, ihre Privatsphäre in dieser schweren Zeit zu respektieren. Ende des Tweets.“

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Erst Anfang des Jahres sprach der Altstar in Interviews über die Arbeit an Francis Ford Coppolas Klassiker „Der Pate“, der vor genau 50 Jahren in die Kinos kam. Er sei sehr stolz auf das Werk und darauf, dass es etwas gebe, wofür man sich seiner auf immer erinnern werde (via Collider):

„Ja, ich bin sehr stolz darauf. Und ich bin sehr stolz auf Francis [Ford Coppola]. Die Besetzung war großartig. Und das ist nur ein weiterer wichtiger Punkt, wenn man einen guten Film machen will. Wenn man Leute zusammenbringt, die sich mögen, die sich wirklich mögen und die eine gute Zeit zusammen haben, ist der Film immer gut und besser. Und ich glaube, die Zuschauer merken, dass sie sich mögen, während sie den Film schauen. Verstehst du, was ich meine? Ich glaube, das macht den Film besser. Und wir mochten uns alle und hatten eine tolle Zeit.“

James Caan – eine Bilderbuchkarriere

James Caan verkörperte auf der Leinwand nicht selten den harten Macho, der keine Gefangenen nahm. Sein Image pflegte er auch in der Öffentlichkeit, nahm kein Blatt vor den Mund und galt bei manchen Kolleg*innen als schwierig am Set. Caan trug sein Herz auf der Zunge, das konnte man in zahllosen Interviews miterleben. Er hat sich nicht darum geschert, was andere über ihn dachten, verstellte sich nicht, um anderen zu gefallen.

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Vielleicht hatte es mit seiner Kindheit zu tun. James Edmund Caan kam am 26. März 1940 als Sohn jüdischer Einwandernder aus Deutschland, Metzger Arthur Caan und seine Frau Sophie, in der Bronx, New York, zur Welt. Sport nahm eine wichtige Rolle in seiner Jugendzeit ein, Caan spielte American-Football an der Rhodes High-School, lernte Karate und betrieb sogar einige Jahre Rodeo. Sein ursprünglicher Wunsch war es, professioneller Footballspieler zu werden. An der Michigan State Universität konnte er sich aufgrund seiner Größe (1,76 Meter) allerdings nicht durchsetzen, so wechselte er stattdessen an die Hofstra Universität, um Theater zu studieren. Hier lernte er dann Francis Ford Coppola kennen. Ihr erster gemeinsamer Film sollte das Drama „Liebe niemals einen Fremden“ werden, der 1969 teilweise am Hofstra-Campus gedreht wurde.

Nach ersten Erfolgen am Broadway in New York zog Caan Anfang der 1960er-Jahre nach Los Angeles, um ins TV-Geschäft einzusteigen. Schnell bekam der gutaussehende Schauspieler auch Filmrollen an der Seite großer Stars wie John Wayne und Robert Mitchum sowie Senta Berger. Für seine Darstellung eines krebskranken Footballspielers im TV-Film „Freunde bis in den Tod“ wurde Caan für einen Emmy-Award nominiert.

Dann kam die Romanverfilmung von Mario Puzos „Der Pate“ von Francis Ford Coppola in 1972. Caan verkörperte darin Sonny Corleone, den ältesten Sohn des mächtigen Mafiabosses Don Vito Corleone (Marlon Brando). Der hitzköpfige und gewaltbereite Sonny, für dessen Darstellung er mit einer Oscar-Nominierung bedacht wurde, sollte Caans weitere Karriere entscheidend beeinflussen.

Auszeit und Rückkehr

Ob in „Der Superschnüffler“, „Spieler ohne Skrupel“, „Rollerball“ oder „Die Killer-Elite“: Caan war die erste Wahl in Hollywood für den harten Kerl. Allerdings missfiel es dem Schauspieler, in diese Nische gedrängt zu werden, weswegen er zahlreiche Rollen ablehnte und dabei auch Chancen wie „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „Superman“ vergab. Nach dem Flop „Liebesgrüße aus dem Jenseits“ zog sich Caan aus privaten, gesundheitlichen und beruflichen Gründen für einige Jahre aus dem Filmgeschäft zurück.

Tatsächlich waren es Geldprobleme, die ihn zurück ins Rampenlicht zogen. „Alien Nation“ hätte er unter anderen Umständen wohl niemals zugestimmt – wenngleich der Film doch einige Fans hat. Richtig viele Fans hat dagegen die Stephen-King-Verfilmung „Misery“ in der Caan als hilfloser Autor Paul Sheldon der unbarmherzigen Kathy Bates ausgeliefert ist. Seine zweite Hollywood-Halbzeit nutzte Caan für ein breiteres Rollenspektrum in Komödien wie „Mickey Blue Eyes“, Thrillern wie „The Way of the Gun“ und Animationsfilmen wie „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“.

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Auf die Werke angesprochen, auf die er besonders stolz sei, nannte Caan häufig neben „Der Pate“ noch „Der Einzelgänger“. Aber bis zuletzt hoffte er, dass seine größte Rolle noch kommen würde (via CBS News):

„Ich möchte eine gute Arbeit machen. Ich bin frustriert. Ich würde gerne eine richtige Charakterarbeit abliefern.“

Dabei hatte er sie bereits abgeliefert – mehrmals in seiner Karriere.

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