Die Coen-Brüder prägten die Filmlandschaft mit wilden Genremixen und ihrem typisch schwarzen Humor. Die besten Filme des Duos haben wir für euch aufgelistet.
Mit zahlreichen herausragenden Filmen haben sich die Brüder Joel und Ethan Coen nicht nur einen Platz in der amerikanischen Filmlandschaft gesichert, sondern sind mittlerweile zu Kult-Regisseuren aufgestiegen. Die oftmals absurden Storylines und beißenden Dialoge sowie der Genremix aus Film noir und Screwball-Komödie sind zu ihrem Markenzeichen geworden. Und nicht nur in Zusammenarbeit mit Kamera-Legende Rodger Deakins schaffte das Gespann erstklassige Bilder, die ihre Geschichten zum Leben erwecken. Bei all den kultigen Produktionen ist es schwer, eine kleine Auswahl zu treffen. Wir haben es dennoch versucht und euch eine Liste mit den neun besten Filmen der Gebrüder Coen zusammengestellt.
„Barton Fink“ (1991)
Der naive Bühnenautor Barton Fink (John Turturro) wird 1941 mit dem Versprechen, sich in Hollywood eine goldene Nase verdienen zu können, nach Los Angeles gelockt. Dieser muss aber schnell feststellen, dass in der Filmindustrie nicht alles so ist, wie es scheint. „Barton Fink“ rechnet auf schwarzhumorige Weise mit der Verlogenheit Hollywoods ab und streut gelegentlich Thriller-artige Elemente in die Erzählung ein.
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„Fargo“ (1996)
Jerry Lundegaard (William H. Macy) steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Doch der unscheinbare Autohändler weiß sich zu helfen und lässt seine Frau (Kristin Rudrüd) von zwei nicht ganz so hellen Gangstern (Steve Buscemi, Peter Stormare) entführen, um seinen dominanten Schwiegervater (Harve Presnell) zu erpressen. Wie zu erwarten, geht der Coup aber schief. Mit dem für die Coen-Brüder typischen tiefschwarzen Humor konnte „Fargo“ beim Publikum punkten und sahnte zudem den Oscar für das Beste Drehbuch und Beste Hauptdarstellerin (Frances McDormand) ab.
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„The Big Lebowski“ (1998)
In „The Big Lebowski“ spielt Jeff Bridges den Althippie Jeffrey Lebowski – auch bekannt als der Dude. Eigentlich will er einfach nur in Ruhe bowlen, White Russian trinken und kiffen, doch durch eine Verwechslung wird er in die Gangsterwelt hineingezogen. Die Kriminalkomödie aus dem Jahr 1998 sollten sich nicht nur Coen-Fans ansehen. Dieser wilde Ritt mit unvergesslichen Charakteren, kultigen Sprüchen und visueller Ausdruckskraft ist nicht umsonst einer der wichtigsten Kultfilme der 90er-Jahre.
„O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee“ (2000)
Mississippi in den 1930er-Jahren: Der Insasse Everett Ulysses McGill (George Clooney) flieht aus dem Gefängnis und muss seine Knastkollegen Pete (John Turturro) und Delmer (Tim Blake Nelson), da sie an ihn gekettet sind, zwangsläufig mitnehmen. So beginnt eine turbulente Odyssee durch den Bundesstaat, angelehnt an die klassische Erzählung Homers. „O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee“ ist skurril und aberwitzig, spannend und überraschend. Ein Must-See für alle Coen- und Folk-Musik-Fans.
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„No Country for Old Men“ (2007)
Der alternde Sheriff Ed Tom Bell (Tommy Lee Jones) möchte eigentlich nur noch eines: den wohlverdienten Ruhestand. Ein geplatzter Drogendeal mit einem Berg von Leichen und fehlender Beute sowie ein grausamer Auftragskiller (Javier Bardem) machen seinem Vorhaben jedoch einen Strich durch die Rechnung. Der Neo-Western „No Country for Old Men“ setzt weniger auf Satire, ist aber der bis dato blutigste Film der Coen-Brüder und gilt nicht nur wegen der unvergesslichen schauspielerischen Darbietung von Javier Bardem als Meisterwerk.
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„Burn After Reading“ (2008)
In der starbesetzten Kriminalkomödie „Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?“ findet ein leicht geistig beschränkter Fitnessstudiomitarbeiter (Brad Pitt) eine CD mit geheimen Informationen eines suspendierten CIA-Agenten (John Malkovich). Und so beschließen er und seine Chefin Linda (Frances McDormand), Kapital aus diesem belastenden Material zu schlagen – doch dieses Unternehmen entwickelt sich immer mehr zur Farce. Eine spaßige Spionagekomödie mit skurrilen Charakteren und unvorhersehbarer Situationskomik.
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„A Serious Man“ (2009)
Im Mittleren Westen der USA führt Physikprofessor Larry Gopnik (Michael Stuhlbarg) mit seiner Familie ein ganz normales Leben. Alles geht seinen gewohnten Lauf, doch dann wendet sich das Blatt und in Larrys Leben geht von nun an alles Erdenkliche schief. Der Pechvogel sucht Beistand bei zahlreichen Rabbinern, denn er ist fest davon überzeugt, von Gott bestraft zu werden. „A Serious Man“ sucht den Sinn in scheinbar unzusammenhängenden Ereignissen und ergründet mit tiefschwarzem Humor das Leben einer überaus rationalen Figur, das von der Willkürlichkeit des Lebens getestet wird.
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„Inside Llewyn Davis“ (2013)
In „Inside Llewyn Davis“ inszenieren die Coen Brüder „Star Wars“-Star Oscar Isaac als talentierten Folkmusiker, dessen Karriere einfach nicht in die Pötte kommen will. Wie schon in vielen Vorgängerfilmen stolpert auch hier der Protagonist von einem Unglück ins nächste, was es in diesem Fall angesichts des unbestreitbaren Talents des Musikers umso tragischer macht. Doch der Humor, der herausragende Soundtrack, die fabelhaften Nebencharaktere und nicht zuletzt die süße Katze machen diese Tragikomödie zu einem erneuten Geniestreich des Duos.
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„Macbeth“ (2021)
Von einer Prophezeiung der drei Hexen angetrieben, macht sich der ambitionierte Lord Macbeth (Denzel Washington) auf, sein Schicksal nun selbst in die Hand zu nehmen. Dabei wird er zusätzlich von seiner Frau Lady Macbeth (Frances McDormand) angestachelt, einen grausamen Mord zu begehen, um sich den ihm versprochenen Thron endgültig zu sichern. Für „Macbeth“ holte sich Joel Coen dieses Mal statt seinen Bruder Ethan seine Ehefrau Frances McDormand als Produktionspartnerin an die Seite. Entstanden ist eine gewagte Neuinterpretation von Shakespeares Meisterwerk mit packenden schauspielerischen Leistungen und einer minimalistischen Bildgewalt.
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