Mit „Beware the Slenderman“ ergründet aktuell eine sehenswerte HBO-Dokumentation den Mythos des sagenumwobenen Slenderman und auch ein Kinofilm über den grausamen Kindesentführer ist in Planung. Während sich die Doku mit erschreckenden Verbrechen beschäftigt, die von Kindern begangen wurden, wollen wir uns heute den wahren Hintergründen der ik0nischen Figur widmen und uns ihre Entstehungsgeschichte näher anschauen.
Alles fing 2009 mit einem schnöden Foto-Wettbewerb an. Ein Mann namens Erik Knudsen reichte ein Foto ein, welches einen übergroßen Mann in einem Anzug zeigt, der ein Kind an der Hand hält. Schnell erhielt das mittlerweile fest in der aktuellen Popkultur verankerte Bild Kult-Status und wurde Gegenstand zahlreicher Interpretationen.
„Beware the Slenderman“: Horror-Doku kommt früher als gedacht
Der Legende nach entführt die gruselige Figur entweder Kinder oder stiftet diese zu grausamen Taten an. Über Letzteres weiß die Dokumentation „Beware the Slenderman“ ein schauriges Lied zu singen. Später sorgten dann zahlreiche Videospiele dafür, dass sich die Figur des Slenderman immer mehr verselbstständigte. Werfen wir nun also einen Blick zurück auf ihre Anfänge.
Mad Gasser of Mattoon: Die reale Vorlage des Slenderman
Erik Knudsen hat sich zu seinen Inspirationsquellen vielfach geäußert und neben einigen rein literarischen Vorlagen auch den sogenannten verrückten Gasvergifter von Mattoon genannt. Hierbei handelt es sich um einen mutmaßlichen Attentäter, der in den 1930er- und 1940er-Jahren für eine tatsächlich stattgefundene Anschlags-Serie verantwortlich sein soll. Die Identität des Angreifers wurde niemals geklärt und es ist auch nicht auszuschließen, dass es sich gar um mehrere Täter gehandelt haben könne, wie unter anderem die Kollegen von Horrorfreak News berichten.
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In Botetourt County in Virginia während der frühen 1930er-Jahre sowie in der Stadt Mattoon in Illinois in den 1940er-Jahren kam es zu mehr als zehn Vorfällen, bei denen potentielle Opfer des Mad Gasser of Mattoon die Behörden einschalteten und anzeigten, Opfer einer Gasvergiftung geworden zu sein. Meist traten die Beschwerden in der Nacht auf und die betroffenen Menschen litten urplötzlich unter Übelkeit und Lähmungserscheinungen. Dauerhaft zu Schaden kam glücklicher Weise niemand und die Polizei geht davon aus, dass sich die Notrufe nur aus Hysterie dank der sich verbreitenden Meldungen um einen potentiellen Vergifter häuften. Dennoch wurden zum Teil erhöhte Gas-Werte gemessen, was dafür spricht, dass tatsächlich seinerzeit jemand mit dem Feuer spielte.
Eine Beschreibung des möglichen Täters lieferten gleich die ersten Opfer der Attacke. Sie sprachen von einem großen, dünnen Mann in schwarzer Kleidung…