Der 1963 in Tennessee geborene Autor und Regisseur Quentin Tarantino gehört zweifellos zu den besten Filmemachern seiner Generation. Mit seiner einzigartigen Mischung aus geschliffenen Dialogen, blutigen Gewaltexzessen und ausgefallener Musik hat er ein ganz eigenes Filmgenre erschaffen, das oft kopiert, aber nie übertroffen wurde.
Tarantino verbrachte seine Jugend hauptsächlich in kleinen Vorstadtkinos, später jobbte er in einer Videothek, was seine Vorliebe für B-Filme, Martial-Arts-Streifen und Italo-Western maßgeblich prägte. So inszenierte er 1987 schließlich seinen Debütfilm „My Best Friend’s Birthday“. Da dieser jedoch kurz nach seiner Fertigstellung zur Hälfte verbrannt ist, zählt er nicht zu Tarantinos offiziellen neun Filmen. Diese stellen wir euch in der folgenden Übersicht vor.
1. Film: „Reservoir Dogs – Wilde Hunde“ (1992)
Acht Männer, die sich nur mit Farben anreden – beispielsweise Mr. Brown und Mr. White – verüben einen Überfall, der mächtig schiefläuft. In einem Lagerhaus treffen die überlebenden Gangster wieder aufeinander und finden heraus, dass einer von ihnen sie an die Polizei verraten hatte. Die Suche nach dem Schuldigen artet in einem blutigen Massaker aus. Der Titel des Films geht auf den französischen Klassiker „Au revoir les enfants“ zurück, den ein Kunde in Tarantinos Videothek der Einfachheit halber „Reservoir Dogs“ genannt hatte. Dem Regisseur gefiel der Titel so gut, dass er ihn kurzerhand übernahm.
„Reservoir Dogs“ könnt ihr aktuell bei MagentaTV und kostenlos bei Amazon Freevee streamen.
2. Film: „Pulp Fiction“ (1994)
Die Geschichten von verschiedenen Personen aus drei Episoden sind durch einen mysteriösen Koffer miteinander verwoben: Ein Boxer (Bruce Willis) soll einen Kampf verlieren, tut es aber nicht – und ein Mafioso (John Travolta) muss die Frau (Uma Thurman) seines Bosses einen Abend lang unterhalten. Die Elemente der Story sollen bewusst an die Schundliteratur (englisch pulp fiction) der 20er- und 30er-Jahre erinnern. „Pulp Fiction“ erhielt einen Oscar in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch.
In den Genuss von „Pulp Fiction“ kommt ihr via MagentaTV und Paramount+. Letzteren Dienst könnt ihr auch als Amazon-Channel buchen und sieben Tage kostenlos testen.
3. Film: „Jackie Brown“ (1997)
In der Adaption von Elmore Leonards Roman „Rum Punch“ bessert Stewardess Jackie Brown (Pam Grier) ihr Einkommen auf, indem sie für einen Waffenschieber (Samuel L. Jackson) Bargeld schmuggelt. Als sie festgenommen wird, zwingt sie die Polizei, ihren Auftraggeber ans Messer zu liefern. Doch Jackie verfolgt ihre ganz eigenen Pläne. „Jackie Brown“ ist der einzige Film von Quentin Tarantino, der auf einer Romanvorlage basiert. Zu sehen bekommt ihr ihn aktuell über MagentaTV und mit den Amazon-Channels FILMLEGENDEN sowie MGM+, die ihr sieben Tage kostenlos testen könnt.
4. Film: „Kill Bill – Volume 1 & 2“ (2003/2004)
Tarantinos beeindruckender Ausflug ins Material-Arts-Genre erzählt von einer jungen Frau (Uma Thurman), die dem Attentatskommando Tödliche Viper angehört. Als sie aussteigt, indem sie ihren Tod vortäuscht, führt das zu einer Katastrophe. Monate später wird sie nämlich bei ihrer Hochzeit vom Attentatskommando aufgespürt, woraufhin alle anwesenden Gäste getötet werden. Die junge Frau wird jedoch nur verletzt und fällt ins Koma. Als sie wieder erwacht, fasst sie den Plan, alle Attentäter nacheinander zu töten. Der Film war ursprünglich nicht als Zweiteiler geplant. Weil die Schnittfassung jedoch vier Stunden lang war, entschied sich Tarantino für eine Aufteilung von „Kill Bill“ in zwei Kinofilme.
Beide Titel seht ihr ihr bei MagentaTV, auf Netflix und mit den Amazon-Channels FILMLEGENDEN sowie MGM+, die ihr sieben Tage testen könnt.
5. Film: „Death Proof – Todsicher“ (2007)
In dieser Hommage an den Exploitationfilm der 70er-Jahre benutzt ein Killer namens Stuntman Mike (Kurt Russell) sein präpariertes Auto dazu, Frauen zu töten. Bald trifft er jedoch eine Frauengruppe, die ebenfalls im Stunt-Geschäft tätig ist. Die Mädels erweisen sich als ebenbürtige Gegnerinnen für den irren Stuntfahrer.
In Amerika kam „Death Proof“ als sogenanntes Double Feature mit dem Film „Planet Terror“ in die Kinos. Da das Format des Double-Features im Rest der Welt jedoch so gut wie unbekannt ist, kamen beide Filme außerhalb der USA separat als längere Fassung auf den Markt. Wer den „Moviedome PLUS“-Channel von Amazon abonniert hat, kann beide Filme streamen. Den Tarantino-Streifen könnt ihr aber auch im Amazon-Abo streamen.
6. Film: „Inglourious Basterds“ (2009)
Gelungene Mischung aus Kriegsfilm und Italo-Western, in dem eine jüdische Kampftruppe (unter anderem Brad Pitt) hinter den feindlichen Linien unter den Nazis aufräumt. Gleichzeitig fasst die jüdische Widerstandskämpferin Shoshanna Dreyfus (Mélanie Laurent) den kühnen Plan, die gesamte Führungsriege der Nationalsozialisten zu töten.
„Inglourious Basterds“ wurde komplett in Deutschland gedreht (unter anderem in Görlitz und im Filmstudio Babelsberg) und zeigt zahlreiche deutsche Darsteller*innen in größeren Rollen, beispielsweise Diane Kruger und Daniel Brühl. Der Österreicher Christoph Waltz gewann für seine Darstellung als SS-Standartenführer Hans Landa einen Oscar. Von seiner Darbietung könnt ihr euch bei MagentaTV und WOW überzeugen.
7. Film: „Django Unchained“ (2012)
Tarantinos Mix aus Italo-Western und Blaxploitation-Film erzählt von dem Versklavten Django (Jamie Foxx), der 1858 in den Südstaaten der USA lebt. Eines Tages wird er von dem deutschen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) befreit, um mit seiner Hilfe die Verbrecherbande Brittle Brothers zu töten. Ihre Reise führt sie schließlich auf die Plantage des Sklavenbesitzers Calvin Candie (Leonardo DiCaprio), der Djangos Frau in Besitz hat. Tarantinos Drehbuch zu „Django Unchained“ und Waltz‘ Schauspielleistung wurden jeweils mit einem Oscar geadelt.
Zu sehen gibt es den Film derzeit auf Netflix, bei MagentaTV sowie in den Filmtastic- und AXN-Black-Channels, die ihr bei Amazon kostenlos testen könnt.
8. Film: „The Hateful Eight“ (2015)
Stark an den Italo-Western angelehntes Kammerspiel, in dem sich während eines Schneesturms die Wege mehrerer Personen in einer Herberge kreuzen. Der daraus entstehende Konflikt geht erwartungsgemäß blutig aus. „The Hateful Eight“ ist unter anderem mit Samuel L. Jackson, Kurt Russell und Jennifer Jason Leigh besetzt und wurde mit einer historischen Kamera in einem ultraweiten Bildformat gedreht, das bisher in nur wenigen Filmen zur Anwendung kam.
„The Hateful Eight“ läuft aktuell im Stream auf Netflix, bei Prime Video und MagentaTV.
9. Film: „Once Upon a Time In… Hollywood“ (2019)
In Tarantinos Hommage an das Los Angeles des Jahres 1969 sind Schauspieler Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und sein Stuntdouble Cliff Booth (Brad Pitt) scheinbar am Ende ihrer Karrieren angelangt. Der einstiege Held Rick wird mittlerweile nur noch als Bösewicht für TV-Serien gebucht. Kriegt er noch einmal die Kurve?
Beim Drehbuchschreiben konnte sich Filmemacher Tarantino abermals nicht bremsen, so dass „Once Upon a Time In … Hollywood“ in der ursprünglichen Schnittfassung vier Stunden lang war. Die Kinofassung beschränkte sich auf zwei Stunden und 41 Minuten. Um den Film zu schauen, könnt ihr auf Netflix und bei MagentaTV einschalten.
Was wird Quentin Tarantinos zehnter Film?
Nach „Once Upon A Time In… Hollywood“ möchte Quentin Tarantino nur noch einen einzigen Film inszenieren, bevor er sich als Regisseur zur Ruhe setzt. Schon lange spekuliert die Filmwelt darüber, welcher Geschichte diese Ehre zuteilwird. Mit „The Movie Critic“ stand der Abschluss eigentlich schon fest, nun hat sich der Filmschaffende aber offenbar umentschieden. Welches Werk stattdessen das große Tarantino-Finale einläuten soll, weiß er angeblich selbst noch nicht.
Neben Ideen für einen möglichen Horrorfilm hatte der Regisseur einst Pläne um einen blutigen „Star Trek“-Film geäußert. Doch auch „Kill Bill 3“ scheint ihm ein würdiger Abschied vom Regiestuhl zu sein, wäre da nicht zudem der Gedanke einer „Rambo“-Neuverfilmung. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Tarantino mit einem „Star Trek“- oder „Rambo“-Projekt verabschiedet, ist mittlerweile aber sehr gering.
Dennoch ist noch immer alles möglich – selbst ein Abschluss der Karriere nach nur neun Filmen wäre denkbar. Bis es Neuigkeiten gibt, heißt es für Fans der Filmlegende weiterhin abwarten und spekulieren.