Fünf Jahre Haft drohten dem einstigen „Deadpool“-Star wegen einer falschen Bombenwarnung in einem Zug. Drei Jahre nach dem Vorfall fiel jetzt eine Entscheidung.
Vor nicht allzu langer Zeit war T.J. Miller ein angesagter Hollywood-Star, der unter anderem in „Deadpool“ als Marvel-Figur Weasel, der Freund des Titelhelden, und der HBO-Sitcom „Silicon Valley“ Bekanntheit erlangt hatte. Inzwischen hat er sich jedoch längst mit einigen Skandalen ins Abseits geschossen, unter anderem mit einer falschen Bombenwarnung, die er telefonisch gegenüber der Polizei gemacht haben soll.
Dafür wurde Miller gar angeklagt und es drohten ihm ganze fünf Jahre Haft. Drei Jahre nach dem Vorfall fiel jetzt ein Urteil, mit dem der Hollywood-Star sicherlich gut leben kann. Wie Deadline berichtet, wurde die Anklage gegen T.J. Miller schließlich fallengelassen.
Einfach so kommt der Schauspieler allerdings nicht davon. Miller stimmte zu, sämtliche Kosten zu tragen, die dadurch entstanden sind, dass die Polizei seiner falschen Bombenwarnung nachging. Zusätzlich erklärte er sich bereit, eine kognitive Wiederherstellungstherapie zu absolvieren, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Die Ermittler*innen erklärten ihre Entscheidung, die Klage fallenzulassen, damit, dass T.J. Miller aufgrund einer Gehirnoperation womöglich nicht vollständig zurechnungsfähig war. Der Darsteller hatte vor Jahren einen Eingriff vornehmen lassen, nachdem er eine Gehirnblutung und mehrere Anfälle erlitten hatte.
Unser Video verrät euch, welche Hollywood-Stars tatsächlich ins Gefängnis mussten:
Die Hintergründe von T.J. Millers falscher Bombenwarnung
Am Montagabend, den 09. April 2018 wurde T.J. Miller am LaGuardia-Flughafen in New York verhaftet, wie unter anderem Variety und The Wrap berichteten. Miller wurde vorgeworfen, absichtlich falsche Informationen an die Polizei über eine angebliche Bombe in einem Zug vermittelt zu haben. Er soll am 18. März von einem Zug von Washington D.C. nach New York City die Polizei-Durchwahl 911 angerufen haben. In seinem Anruf habe er behauptet, an Bord des Zuges befände sich eine Frau mit einer Bombe in ihrer Handtasche.
Laut Polizei, mit der Miller sprach, habe der Schauspieler wiederholt seine Beschreibung der verdächtigen Frau gewechselt. Es wurde vermutet, dass T.J. Miller bei seinem Anruf alkoholisiert war. Ermittler*innen fanden heraus, dass der Schauspieler nicht in dem Zug saß, den er der Polizei mitgeteilt hatte. Die Kontrolleure fanden keine Hinweise auf eine Bombe; weder in dem Zug, den Miller gemeldet hatte, noch in dem, mit dem er selbst reiste.
T.J. Miller drohte eine Haftstrafe von fünf Jahren
Die Zugbegleitung gab an, dass Miller in New York aus dem Zug begleitet wurde, weil er stark alkoholisiert war. Zudem habe er eine andere Passagierin an Bord des Zuges wüst beschimpft.
Miller selbst soll Ermittler*innen gesagt haben, er hätte lediglich ein Glas Wein getrunken. Beim Anruf meinte er zusätzlich, er sei nervös, weil er zum ersten Mal den Notruf gewählt habe und sich Sorgen um die anderen Fahrgäste mache. Die verdächtige Frau habe laut seiner Darstellung mehrfach in ihre Handtasche geblickt, ohne etwas herauszunehmen. Außerdem habe sie die Zugbegleitung gefragt, wo die nächste Haltestelle sei und wollte laut Miller ihre Handtasche beim Ausstieg im Zug zurücklassen.
Am Dienstag nach seiner Verhaftung wurde T.J. Miller einer Richterin in New Haven, Connecticut vorgeführt. Er wurde gegen eine Kaution von 100.000 US-Dollar entlassen. Wäre die Anklage tatsächlich zu dem Schluss gekommen, der Schauspieler habe wissentlich falsche Informationen über eine Bombendrohung an die Polizei geleitet, hätte ihm im schlimmsten Fall eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren gedroht.
Der „Deadpool“-Star war in den letzten Jahren mehrmals durch negative Schlagzeilen in der Öffentlichkeit aufgefallen. Unter anderem wurde er wegen sexueller Übergriffe beschuldigt, die er als gelogen bezeichnete. Zusätzlich wurden E-Mails veröffentlicht, in denen Miller eine transsexuelle Filmkritikerin mit transphoben Beschimpfungen beleidigt hatte.