Nicht nur im Privatfernsehen kommt regelmäßig der Rotstift zum Einsatz, auch die Verantwortlichen der ARD haben ein Budget, mit dem sich auskommen müssen oder zumindest sollten. Um künftig stärker in die Mediatheken investieren zu können, kommt es nun zu einem Einschnitt im linearen Programm.
Seit fünf Jahren strahlt die ARD werktags ab 9:05 Uhr das Morgenmagazin „Live nach Neun“ aus, doch damit ist zum Jahresende Schluss. Im Schnitt verfolgten nur 400.000 Neugierige das morgendliche Treiben im Ersten, womit in der Regel nur einstellige Marktanteile beim Publikum eingefahren werden konnten. Damit hat man gegenüber dem ZDF und dem dortigen Morgenmagazin das Nachsehen, wo im Schnitt 300.000 Menschen mehr erreicht werden. Halbe Tasse statt „Volle Kanne“ also, weshalb nun Konsequenzen folgen.
ARD-Programmdirektorin Christine Strobl und ARD-Chefredakteur Oliver Köhr bestätigten gegenüber dem Medienmagazin DWDL das Aus für „Live nach Neun“ und begründeten die Absetzung mit Umstrukturierungsmaßnahmen. Da künftig mehr in Produktionen investiert werden soll, die primär für das Streamingangebot in der ARD-Mediathek hergestellt werden, müssen beim linearen Programm Abstriche gemacht werden. Letztlich geht es darum, dort ein jüngeres Publikum anzusprechen. Immerhin bleibt uns das unter anderem von Isabel Varell moderierte Morgenmagazin bis Ende des Jahres erhalten.
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Nach dem Aus für „Live nach Neun“: Wie geht es 2024 in der ARD weiter?
Noch steht nicht fest, welches Programm anstelle von „Live nach Neun“ künftig am Vormittag in der ARD ausgestrahlt wird. Der Logik der Absetzung folgend dürfte es sich aber nicht um ein aufwändig produziertes Format handeln. Spannend ist in diesem Zusammenhang auch die Gestaltung des „Mittagsmagazins“, zumal sich der rbb wegen dringend durchzuführender Sparmaßnahmen aus der Produktion des Magazins zurückgezogen hat. Eventuell übernimmt der mdr, doch generell dürfte auch eine Zusammenlegung beider Magazine zumindest aus Kostengründen eine Überlegung wert sein. Wir werden sehen, welche Entscheidung letztlich getroffen wird.
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