Für diesen Film braucht ihr starke Nerven. Im Stream bei Amazon könnt ihr sehen, was passiert, wenn sich Heißhunger Bahn bricht – Coming-of-Age einmal anders.
Erst im vergangenen Jahr gewann die französische Regisseurin Julia Ducournau mit ihrem eindrücklichen Body-Horror-Film „Titane“ die Goldene Palme in Cannes. Fünf Jahre zuvor war sie bereits mit dem ihrem ersten Spielfilm „Raw“ in einer Nebensektion vertreten. Der Horrorfilm sorgte schon damals für reichlich Furore: Nicht selten kam es bei öffentlichen Filmvorführungen oder Premieren zu Ohnmachts- und Übelkeitsanfällen im Publikum. Was wie absichtlich gestreute Gerüchte im Zuge einer cleveren Marketingstrategie klingt, war für einige Kino-Besucher*innen tatsächlich bitterer Ernst, wie unter anderem The Hollywood Reporter berichtete.
Doch was war der Grund für die starken körperlichen Reaktionen und Ekelgefühle, die das Coming-of-Age-Horror-Drama hervorrief?
Nichts für schwache Nerven: In „Raw“ wird die Hauptfigur zur Kannibalin
„Raw“ erzählt die Geschichte der Studentin Justine (brillant: Garance Marillier), die seit ihrer Kindheit eigentlich strikte Vegetarierin ist. Bei einem Aufnahmeritual an ihrer Uni wird sie schließlich gezwungen, eine Kaninchenniere zu verspeisen und entwickelt fortan eine unbändige Lust nach rohem Menschenfleisch. Um ihren Hunger zu stillen, ist Justine bereit, jegliche Grenzen zu überschreiten und macht dabei auch vor ihren Mitmenschen nicht Halt…
Erste Eindrücke von Ducournaus gewagter Inszenierung liefert euch der Trailer:
Wer sich selbst von der provakanten und durchaus tiefgründigen Geschichte einer jungen Studentin auf der Suche nach der eigenen Identität überzeugen will, kann das drastische Werk bei Amazon im Stream leihen oder kaufen. Beachtet, dass es sich hierbei um die Originalversion handelt, die ihr außerdem mit deutschen Untertiteln schauen könnt.
Neben „Raw“ könnt ihr auch Julia Ducournaus neuestes Werk „Titane“ auf Amazon leihen oder kaufen
Einstellen solltet ihr euch auf mitunter schockierende wie verstörende Bilder. Auch wenn die Gore-Szenen keine Überhand nehmen, kann allein der dargestellte Konsum rohen Fleisches durchaus Unbehagen wie Ekelgefühle auslösen, was wiederum die heftigen Reaktionen im Zuge der Kinovorführungen erklärt. Wer bei „Raw“ zusätzlich einen Blick auf die Meta-Ebene wirft, wird auch die leichten dramaturgischen Schwächen verkraften können und Ducounaus clevere Inszenierung zu schätzen wissen.
Wer nach der Sichtung von „Raw“ auf den Geschmack gekommen ist, findet in unserer Bilderstrecke weitere Horror-Film-Tipps zum Thema:
