Ist natürlich Geschmackssache. Aber wenn schon deutsche Vampirkomödie, würde ich wohl immer „Der Upir“ bevorzugen. Bisher nur auf Joyn und jetzt auch im TV.
Kaum jemand in der deutschen Fernsehlandschaft beherrscht den Ich-schöpfe-Verdacht-diese-Situation-könnte-sehr-unangenehm-sein-Blick so gut beziehungsweise so lustig wie Fahri Yardim. Davon könnt ihr euch auf Joyn bereits zur Genüge überzeugen. Mit „Der Upir“ ist eine neue deutsche Komödie mit ihm in einer der Hauptrollen erschienen, der es an unangenehmen Situationen, die beim Zuschauen Freude machen, nicht mangelt. Wer einen „jerks.“-verträglichen Humor mitbringt, ist mit den Gags sicherlich nicht auf der falschen Fährte. Aber ist es auch eine schauerlich-blutige Spur, die die „Der Upir“-Folgen legen?
Fantasy-Fans aufgepasst! Neue Einblicke in die Welt der Vampire
Es lassen sich schon einige Vampirserien, -filme und -bücher konsumieren, ohne dass es direkten Anlass gibt, sich damit zu beschäftigen, was ein „Upir“ ist. Wer das auch jetzt nicht nachschlagen möchte, wird in der gleichnamigen deutschen Comedy auf den neusten Stand gesetzt. Dabei werden einige klassische Vampirsituationen neu durchdacht und anders, aber schlüssig durchgespielt. Auch wenn in der ersten Folge nur ein knapper Trio-Cast droht, wird das Spektrum der Personen Folge für Folge erweitert, was unter anderem Einblicke in die Vampirwelt verschafft, die man schon immer mal sehen wollte. Ohne davon zu wissen. Das pubertierende Vampirmädchen ist der Knaller. Sofern ihr die unangenehmste Variante eines pubertierenden Vampirmädchens zu schätzen wisst und darüber lachen könnt. Natürlich fehlt der obligatorische Vampirjäger auch bei „Der Upir“ nicht.
Mehr neue Comedy auf Joyn? Diese Serie ab Mitte Oktober dürft ihr nicht verpassen!
„Der Upir“ jetzt im TV: Alle Sendetermine auf ProSieben
Die erste Staffel umfasst acht Folgen, alle um die 23 Minuten lang. Im Stream könnt ihr sofort einschalten und alle sehen. Wer lieber im TV schaut, sollte sich die folgenden Termine für die Doppelfolgen auf ProSieben merken:
- Folge 1 „Verwandlung“ am 16. Oktober ab 23:35 Uhr
- Folge 2 „Abendmahl“ am 17. Oktober ab 00:05 Uhr
- Folge 3 „Blutdurst“ am 23. Oktober ab 23:35 Uhr
- Folge 4 „Horror“ am 24. Oktober ab 00:05 Uhr
- Folge 5 „Orgie“ am 30. Oktober ab 23:35 Uhr
- Folge 6 „Gesellschaft“ am 31. Oktober ab 00:05 Uhr
- Folge 7 „Operation“ am 6. November ab 23:35 Uhr
- Folge 8 „Abrechnung“ am 7. November ab 00:05 Uhr
„Der Upir“: Worum geht es überhaupt?
Eddie (Fahri Yardim) ist ein ganz normaler Typ, der ziemlich erfolgreich sein gut finanziertes Durchschnittsleben mit Freundin und Burgerbude führt. Dazu passend will er ein tolles Haus kaufen, trifft sich mit einer Maklerin und dort treffen beide auf einen Vampir. Für Eddie endet diese Situation mit dem sofortigen Daseinswechsel zum Upir. Einem Leibeigenen des Vampirs, der ihn gebissen hat. In diesem Fall war das Igor (Rocko Schamoni), der für 136 Jahre im Keller des Hauses eingesperrt war. Er möchte vor allem frei sein und die Gruppe aufsuchen, die er bis zu seinem Verschwinden befehligte. Eddie möchte vor allem wieder Mensch sein und dazu muss er bis auf Weiteres möglichst erfolgreich machen, was Igor ihm sagt. Igor wiederum ist grundsätzlich freundlichen Charakters, aber nicht unbedingt gewitzt und muss einige Widrigkeiten überstehen, um sein Ziel zu erreichen.
Rocko Schamoni gibt dem viktorianischem Sexsymbol eine neue Facette
Wer den vielseitigen Künstler schon kennt, braucht ja nicht auf dessen Website zu verweilen, sondern kann sich direkt ab dem 18. September auf der Streaming-Plattform Joyn blicken lassen. Den anderen bleibt ja noch zur Genüge Zeit, sich mit dem größeren Gesamtwerk der Person vertraut zu machen. Jedenfalls ist der von ihm dargebotene Vampir so fantastisch, stimmig und liebenswert anti-vampiresk, entgegen der Klischees, wie man es erwarten würde, wenn man weiß, dass Rocko Schamoni die Rolle übernommen hat. Ein Vampir mit stets schwindendem erotischen Selbstbewusstsein, der viel mehr Umarmungen braucht, verzweifelt auf der Suche nach wahrer Liebe, Schönheit und Jungfräulichkeit. Eddie hilft ihm auch bei diesem Problem wie ein pflichtbewusster „Upir“.
Neben den schon erwähnten Personen macht auch der gesamte Cast Spaß. In der UFA-Fiction-Produktion seht ihr zum Beispiel Andrea Sawatzki, einen extrem großartiger David Scheid, Lana Cooper, Bernhard Schütz, Thelma Buabeng, Stephanie Petrowitz und Aenne Schwarz. Ausgedacht und inszeniert wurde „Der Upir“ von Drehbuchautor und Regisseur Peter Meister. Die Produzentin ist Katharina Possert.
Ich zumindest fand es sehr schwer, einen Schlussstrich vor der achten Folge zu ziehen. Sollte euch das leichter fallen, verpasst dennoch nicht die komplette Serie, denn Folge für Folge bietet kleinere Gag-Höhepunkte, die das Dranbleiben belohnen werden. Ich vermute aber, dass ihr trotzdem wissen wollt, wie die Geschichte weitergeht, auch wenn ihr sie zum Lachen nicht ausreichend lustig findet.
Ich wünsche der Serie ausdrücklich eine zweite Staffel
Seit „Twilight“ gucke ich immer mit zusammengekniffenen Augen auf neue Vampirerscheinungen, da ich befürchte, dass das Leben, die Misslichkeit und Ästhetik, die Regeln und Verstöße eines Vampirlebens im Plot gar keine Rolle spielen, das Thema austauschbar ist. „Der Upir“ hat mich da halbwegs froh gemacht, weil es tatsächlich einen kulturellen Beitrag zur Vampirwelt leistet.
Ist eher „Twilight“ euer Ding? Dann ist dieses Quiz ein angenehmer Zeitvertreib: