Martin Scorsese hat mittlerweile mehrere Male Marvel- und andere Superheld*innen-Filme ins Visier genommen. Nun bezog Christopher Nolan Stellung zu der Kritik des Regisseurs.
„Killers of the Flower Moon“-Regisseur Martin Scorsese ist bekanntlich einer der berüchtigtsten Marvel-Kritiker. Erst vor kurzer Zeit bezeichnete er die Filme des Marvel Cinematic Universe (MCU) als „Gefahr für unsere Kultur“ (via GQ). Genauer gesagt befürchte Scorsese, dass jüngere Generationen nur noch Marvel- und andere Superheld*innen-Filme als „Kino“ ansehen würden. Laut ihm sei solch „produzierter Inhalt“ kein wahrhaftiges Kino.
Scorsese ist außerdem der Meinung, dass die Filmemacher*innen die Personen seien, die das Kino retten können. Dabei erwähnte er ebenfalls „Oppenheimer“-Regisseur Christopher Nolan:
„Wir müssen uns stärker wehren. Und das muss von dem Ursprungspunkt herkommen. Es muss von den Filmemacher*innen selbst kommen. Und da gibt es die Safdie-Brüder und Chris Nolan […] Und man muss sie von allen Seiten angreifen. Schlagt sie von allen Seiten und gebt nicht auf. Zeigt, was ihr könnt. Geht da raus und tut es. Geht und erfindet euch neu. Beschwert euch nicht darüber. Aber es ist wahr, denn wir müssen das Kino retten.“
Nolan ist als Hollywood-Auteur und Verfechter des „traditionellen“ Kinos bekannt, der ständig versucht, die Grenzen des Filmemachens auszureizen und zu erweitern. Außerdem dreht er seine Blockbuster ausschließlich auf analogem Film und ist ein selbsternannter Gegner von Streaming, der physische Filmkopien bevorzugt. Auch wenn er mit der „Dark Knight“-Trilogie das Superhelden-Genre bereichert hat, scheint es doch etwas überraschend, dass er Scorsese in seiner „altmodischen“ Sichtweise widerspricht (via NME):
„In Hollywood gibt es immer ein Gleichgewicht zwischen bewährten Titeln, die eine Rückkehr des Publikums sichern und den Leuten mehr von dem geben, was sie wollen. Das war schon immer ein großer Teil der Ökonomie Hollywoods. Und sie finanzieren die Herstellung und den Vertrieb zahlreicher anderer Filme.“
Welche Marvel-Serien und -Filme uns in Zukunft erwarten, verraten wir euch in diesem Video:
Das Gleichgewicht sei laut Christopher Nolan das Entscheidende
Allerdings versteht Nolan auch Scorseses Punkt, dass ebenfalls Raum für neue, innovative Ideen bestehen müsse:
„Es muss auch immer der Wunsch des Publikums nach etwas Neuem respektiert werden… Das ist einer der großen Reize eines Kinobesuchs, einen Trailer für einen Film zu sehen, von dem man noch nie gehört hat… Eine Art von Film, die man noch nie gesehen hat.“
Nolan komme es unter dem Strich darauf an, ein ausgewogenes Gleichgewicht beizubehalten zwischen neuartigen Filmideen und Filmen, die mit Sicherheit immer wieder ein Publikum anziehen werden:
„In einem gesunden Ökosystem in Hollywood geht es um ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Dingen und das war schon immer so.“
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