Ehemalige Marvel-Mitarbeitende sprechen sich vermehrt gegen das Studio aus. Der Grund dafür sind unmenschliche Arbeitsbedingungen und die daraus resultierenden Folgen.
Die Filme des Marvel Cinematic Universe (MCU) leben von aufwendigen Computereffekten. Hinter den zum Leben erweckten Kreaturen, den Explosionen und zahlreichen weiteren digitalen Effekten steckt eine große Crew an VFX-Künstler*innen. Einige der ehemals bei den Marvel Studios angestellten VFX-Animator*innen haben sich nun zu Wort gemeldet und sich über die schlechten Arbeitsbedingungen geäußert.
Die vierte Phase des MCU trumpfte vergangenes Jahr mit den Filmen „Black Widow“, „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“, „Eternals“ und „Spider-Man: No Way Home“ auf. Dieses Jahr wurden wir bereits mit den Sequels „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ sowie „Thor: Love and Thunder“ beschert und dürfen uns noch auf „Black Panther: Wakanda Forever“ freuen. Und dann wären da natürlich noch die zahlreichen MCU-Serien auf Disney+, wie etwa „Loki“, „Moon Knight“ und „Ms. Marvel“.
Diese enorme Menge an Inhalten bedeutet eine enorme Menge an Arbeit. Insbesondere die Postproduktion von MCU-Werken fällt größer aus als bei vielen anderen Filmen und Serien, da zahlreiche fantastische Elemente des Superheld*innen-Genres digital kreiert werden. Nun berichtet Collider, dass etliche VFX-Künstler*innen, die für die zuvor erwähnten Tätigkeiten zuständig waren, auf die Barrikaden steigen und sich gegen die Marvel Studios als Arbeitgeber aussprechen.
Ihr wollt wissen, welche Marvel-Filme und Serien in den nächsten zwei Jahren noch anstehen? Unser Video verrät es euch:
Ehemalige Marvel-Mitarbeiter*innen sprechen sich auf Reddit gegen Marvel aus
Unter dem Thread „I am quite frankly sick and tired of working on Marvel shows“ teilten VFX-Künstler*innen auf Reddit ihre Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit dem Studio. Vorwürfe wie Schlafmangel, Müdigkeit und Essstörungen aufgrund von Überarbeitung wegen zu kurzfristiger Deadlines sind vermehrt aus dem Thread zu entnehmen. Ein Beitrag lautet:
„Marvel hat wahrscheinlich die schlechteste Produktions- und VFX-Management-Methodik, die es gibt. Sie können den Look für eine Serie nie festlegen, bevor mehr als die Hälfte der für die Serie eingeplanten Zeit verstrichen ist. Die Künstler*innen, die an den Marvel-Serien arbeiten, werden definitiv nicht entsprechend der geleisteten Arbeit bezahlt.“
Dhruv Govil, ein VFX-Künstler der zuvor an den MCU-Produktionen „Guardians of the Galaxy“ und „Spider-Man: Homecoming“ gearbeitet hat, hat sich in dem Reddit-Thread ebenfalls geäußert:
„Die Arbeit an Marvel-Produktionen hat mich dazu gebracht, die VFX-Branche zu verlassen. Sie sind ein schrecklicher Auftraggeber und ich habe zu viele Kolleg*innen gesehen, die aufgrund von Überarbeitung zusammengebrochen sind, während Marvel die Geldbeutel straffer zieht.“
Zum aktuellen Zeitpunkt hat Marvel noch keine offizielle Stellung zu den Vorwürfen bezogen. Daher bleibt es abzuwarten, ob und wie das Studio auf diese Äußerungen reagieren wird.
Wie gut kennt ihr euch in den Gefilden von Marvel aus? Erfahrt es jetzt in unserem MCU-Quiz: