Ein Gerichtsurteil sorgt jetzt dafür, dass alle aktiv werden müssen, die ein Netflix-Abo besitzen – und dieses trotz der jüngsten Preiserhöhung behalten wollen.
Der Streamingdienst Netflix hat dieses Jahr mit „Avatar: Der Herr der Elemente“ und „3 Body Problem“ bereits zwei große Event-Serien veröffentlicht. Letztere zählt sogar zu den teuersten Produktionen von Netflix aller Zeiten. Hinzu kommen 2024 unter anderem noch „Bridgerton“ Staffel 3, die zweite Staffel von „Squid Game“ und demnächst das große Finale von „Stranger Things“. Als Folge dieser zahlreichen großen Produktionen müssen Netflix-Kund*innen nun tiefer in die Tasche greifen.
Der Streamingdienst hat ohne Ankündigung erst im April die Kosten für seine verschiedenen Abomodelle angehoben. Das geht aus den Informationen des Hilfe-Center von Netflix hervor. Demnach kostet das Standard-Abo nun 13,99 Euro, zuvor mussten Abonnent*innen 12,99 Euro zahlen. Auch der Preis für das Basis-Abo, das hierzulande nur noch für Bestandskund*innen verfügbar ist, wurde von 7,99 Euro auf 9,99 Euro erhöht (via t3n.de).
Das Premium-Abo kostet nun ganze 19,99 Euro. Zuvor mussten Kund*innen zwei Euro weniger zahlen, nämlich 17,99 Euro. Der Preis für zusätzliche Mitglieder sowohl im Standard-Abo als auch im Premium-Abo bleibt weiterhin bei 4,99 Euro. Beim günstigsten Tarif, dem Standard-Abo mit Werbung, hat Netflix die Kosten ebenfalls nicht angehoben.
Im Video vergleichen wir diverse Streaminganbieter:
Darum müssen Netflix-Nutzer jetzt aktiv werden
In der Vergangenheit musstet ihr nichts weiter tun, wenn Netflix die Preise erhöht hat (außer eben mehr zu zahlen oder euer Abo zu kündigen). Das hat sich jetzt allerdings aufgrund eines Gerichtsurteils aus Dezember 2023 geändert (via Merkur). Abodienste müssen künftig ihre Nutzer*innen um Zustimmung bitten, die Preise erhöhen zu dürfen. Ihr könnt euch aber natürlich nicht aussuchen, weiterhin den alten Preis zu zahlen; das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Wenn ihr dem Anstieg der Kosten nicht zustimmt, wird stattdessen euer Abo gekündigt.
Also: Wenn ihr trotz der angehobenen Konditionen weiterhin Netflix-Titel sehen wollt, müsst ihr euch vor der nächsten Abrechnung bei dem Streamingdienst einloggen und der Erhöhung zustimmen. Andernfalls wird eure Mitgliedschaft automatisch beendet. Solltet ihr den Stichtag verpassen, könnt ihr euer Abo natürlich wie gewohnt reaktivieren.
Preiserhöhung kommt nicht ganz überraschend
Auch wenn Netflix in Deutschland die Preise zum 13. April 2024 stillschweigend angehoben hat, ist die Preiserhöhung keine Überraschung. Bereits im Oktober 2023 hatte der Streamingdienst in den USA und europäischen Ländern wie Frankreich seine Preise angehoben. Allerdings unterscheiden sich diese hierzulande teilweise. Der Standard-Tarif kostet in Frankreich 13,49 Euro, während er in Deutschland auf 13,99 Euro angehoben wurde.
Im Vergleich zu anderen Streamingdiensten wie Disney+ und Prime Video, deren teuerstes Abo circa 12 Euro kostet, ist Netflix der Dienst, der am meisten Geld verlangt. Es bleibt abzuwarten, wie die Kund*innen darauf reagieren. In der Zwischenzeit könnt ihr euer Wissen zu dem Anbieter im Quiz testen: