1997 erblickte das Unternehmen Netflix das Licht der Welt. Heute, 25 Jahre später, ist es der erfolgreichste Streamingdienst überhaupt. Und das wird gefeiert.
Am 29. August 1997 gründeten Reed Hastings und Marc Randolph in kalifornischen Scotts Valley das Unternehmen Netflix. Hastings, der Mathematik und Informatik studierte, hatte zuvor mit Pure Software bereits ein Unternehmen gegründet, das später mit einer anderen Softwarefirma zu Pure Atria fusionierte. Marc Randolph indes war Mitinhaber des Unternehmens Integrity QA, das von Pure Atria aufgekauft wurde. So lernten sich die beiden Netflix-Gründer kennen.
Zu Beginn beschränkte sich das Geschäftsmodell auf den Verkauf und Verleih von DVDs über das noch junge Internet und per Versand. VHS-Kassetten, die Mitte der 1990er-Jahre noch als Standardmedium für Filme und Serien galten, waren für ein derartiges Unterfangen gänzlich ungeeignet. Laut Hastings wurde die Idee zu Netflix geboren, nachdem er es versäumt hatte, eine VHS des Tom-Hanks-Films „Apollo 13“ in die Videothek zurückzubringen. So musste er letzten Endes eine Mahngebühr von 40 US-Dollar bezahlen.
Der DVD-Verkauf wurde alsbald eingestellt und man konzentrierte sich gänzlich auf den Verleih, führte zugleich ein Abonnement-Modell ein. Recht früh versuchte Amazon Netflix aufzukaufen, doch Hastings lehnte ab. Später, während der Dotcom-Blase, boten sie das Unternehmen der damals größten Videotheken-Kette der USA, Blockbuster, an, die das Angebot jedoch ablehnte. Ein Glücksfall, wie sich herausstellen sollte.
Denn dank schnellerer Internetbandbreite wurde zehn Jahre nach Gründung der Streaming-Markt erschlossen – mit anfangs rund 1.000 Titeln. Es half, dass die Abonnent*innen neben dem DVD-Verleih ohne weitere Kosten auch Zugriff auf das Streaming-Angebot erhielten. Und weil Netflix mit diesem Dienst allein auf weiter Flur stand, kam das Unternehmen so ganz leicht an die Film- und Serienrechte. Das Angebot wuchs und das galt auch für das Unternehmen, das weiter expandierte und seine Fühler international ausstreckte. Hierzulande wurde der Dienst 2014 eingeführt. Heute ist Netflix in über 190 Ländern und in 37 Sprachen verfügbar, produziert eigene Inhalte und bietet mittlerweile sogar Gaming an.
Streaming, Binge-Watching, also das Schauen etlicher Serienfolgen in einer Sitzung, und das amouröse Netflix and Chill: All das würde es ohne Netflix nicht geben – oder nicht in dieser Form. Vor 25 Jahren begann die Erfolgsgeschichte eines Unternehmens, das die Art und Weise, wie wir Filme und Serien schauen, maßgeblich beeinflusst hat. Und das feiert Netflix mit einem coolen Video:
Netflix: Die Konkurrenz holt auf
Mittlerweile ist der Streaming-Markt hart umkämpft, Netflix mag in gewisser Weise noch der Platzhirsch sein, aber die Vormachtstellung ist dahin, konkurrierende Dienste wie AppleTV+, Amazon Prime Video, Disney+ und HBO Max holen auf. Exklusive Inhalte sind wichtig, aber in den heute schwierigen Zeiten nicht mehr das alleinige Kriterium für die (potenziellen) Abonnent*innen. Mehrere Dienste gleichzeitig zu abonnieren, ist fast schon ein Luxusgut, im Preiskampf müssen neue Wege gefunden werden, etwa über werbefinanzierte und dafür etwas günstigere Abomodelle.
Erst kürzlich vermeldete Disney, mehr Abonnent*innen zu haben als Netflix. Allerdings nur, wenn der Unterhaltungskonzern alle Kund*innen der hauseigenen Streamingdienste Disney+, Hulu und ESPN+ zusammenzählt. Dann sind es 221,1 Millionen. Netflix hat dagegen 220,7 Millionen. Und: Disney bietet seine Dienste auch im Paket an. So werden Abonnent*innen teilweise mehrfach gezählt. Aber es hat ausgereicht, dem großen Netflix (und den Aktionär*innen) einen kleinen Schrecken zu verpassen. Die Zukunft dürfte definitiv spannend sein für den Streaming-Pionier aus Los Gatos.
Und für euch Netflix-Fans gibt es nun noch ein Quiz:
