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True Crime auf Netflix: Doku-Serie „Dig Deeper“ beleuchtet spektakulären deutschen Kriminalfall

True Crime auf Netflix: Doku-Serie „Dig Deeper“ beleuchtet spektakulären deutschen Kriminalfall
© Netflix

Die neue Netflix-Dokumentation „Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ widmet sich einem deutschen Kriminalfall, der jahrzehntelang ungelöst blieb, bis der Bruder der Vermissten das Geschehene selbst noch einmal aufrollt. Bei seinen privaten Ermittlungen fördert der Kriminalist nicht nur das Versagen von Polizei und Staatsanwaltschaft zutage…

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Ruhig, mechanisch und vollkommen unbeeindruckt hält ein Paternoster seine leeren Kabinen in Umlauf. Die Fahrkörbe verschwinden schon nach kurzer Zeit aus dem Sichtfeld. Später wird derselbe Aufzug Protagonist*innen befördern, sie aus dem Erdreich auftauchen oder sie wieder hinabgleiten lassen. Der Zusatz DIG DEEPER [z. Dt. „Grab‘ tiefer“] ist dem Titel einer neuen Netflix-True-Crime-Serie vorangestellt und kann als mahnende Worte verstanden werden, die genau dort ansetzen, wo die staatliche Polizeiarbeit schlichtweg versagte.

Am 14. August 1989 verschwindet Birgit Meier in Lüneburg spurlos. Dass dahinter ein Kapitalverbrechen steckt, ahnt der Bruder der Vermissten bereits: Wolfgang Sielaff, ehemaliger Leiter des Hamburger Kriminalamts, hat selbst jahrzehntelang schwerste Verbrechen aufgeklärt und drängt seine Kolleg*innen in Lüneburg, seine Schwester zu finden. „Warten wir mal ab, bis die Maisfelder abgeerntet sind“, lautet die Antwort – ein überaus zynischer Kommentar zum vermeintlichen Schicksal der Vermissten.

Spurensuche eines Hinterbliebenen: Wo ist Birgit?

Birgit Meiers Verschwinden bleibt fast 30 Jahre lang ungeklärt. Nach seiner Pensionierung beschließt Sielaff, sich der Sache selbst anzunehmen. Gemeinsam mit einem Team aus Expert*innen rollt er den Fall neu auf und hat vor allem den Gärtner Kurt-Werner Wichmann im Visier, in dessen Haus die Polizei bereits 1993 ein „geheimes Zimmer“ voller Waffen und anderer verdächtiger Gegenstände entdeckte.

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Die neue vierteilige Dokuserie „Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ beleuchtet die unglaubliche wie skandalöse Geschichte näher und konzentriert sich dabei vor allem auf deren quälende Nachwehen: eine schier unerträgliche Suche nach der Wahrheit durch einen Hinterbliebenen. Interviews, Fotos und Fernsehberichte, aber auch bisher ungesehenes Archivmaterial schärfen nach und nach die Konturen eines brutalen Kriminalfalls, den die Polizei nicht zu lösen vermochte. Einen ersten Eindruck der Netflix-Original-Serie bekommt ihr im Trailer:

Wo zu Beginn vor allem die rätselhaften Umstände des Verschwindens, die Schuldfrage und die Perspektiven der Hinterbliebenen im Fokus stehen, wird die mühsame Suche nach der Antwort durch Sielaff selbst schließlich zur treibenden Kraft, die einmal mehr das Versagen der Polizeiarbeit zutage fördert und gleichzeitig den dramaturgischen Bogen vorgibt. Spannend wird es vor allem dann, wenn sich Sielaffs eigenes Expert*innen-Team formiert und sich das gemeinsame Wissen in akribischer Kleinstarbeit den Weg bahnt, der die Ermittelnden immer tiefer in Wichmanns Psyche und nicht zuletzt zurück in sein Wohnhaus führt. Die lange, beschwerliche Reise bis dahin wird dabei behutsam mit fiktionalem Material komplementiert, das die Distanziertheit der dokumentarischen Form immer wieder kurz ins Wanken bringt. Ihre größte Kraft entfaltet die Doku-Serie in dem respektvollen Umgang mit den unterschiedlichen Perspektiven, Schicksalen und Erinnerungen der Hinterbliebenen, einer detaillierten Aufbereitung des Falls und der klaren dramaturgische Linie, die vor allem dem Fortlauf der Geschehnisse folgt, ihnen aber nie vorauseilen will.

Zum Schluss gelingt Sielaffs Team ein letzter Vorstoß ins Erdreich: Am 29. September 2017 findet die Suche nach der Vermissten, fast drei Jahrzehnte nach dem Verschwinden bei strahlendem Sonnenschein ihr Ende und Birgit Meiers Bruder die langersehnte Antwort. Und auch die Kabinen im Paternoster drehen kurz vor dem Abspann noch einmal ihre Runden – mit Wolfgang Sielaff, der endlich Gewissheit hat.

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„Dig Deeper: Das Verschwinden von Birgit Meier“ könnt ihr seit dem 26. November auf Netflix streamen.

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