Was wurde aus Ulla Kock am Brink? So geht es der „Die 100.000-Mark-Show“-Moderatorin heute

Nach einem Studium der Germanistik, Sozialwissenschaften und Spanisch sowie Sonderpädagogik fand Ulla Kock am Brink, geboren 1961, ihre Berufung in der Fernsehlandschaft. Von 1987 arbeitete sie zunächst als freie Mitarbeiterin beim WDR, ehe es sie zwei Jahre später zum Privatsender RTL zog. Erste Erfahrungen vor der Kamera machte sie in der Gameshow „Scrabble“ 1989, ehe sie von 1992-1993 die Moderation der Sendung „Verzeih mir“ übernahm. Ihr großer Durchbruch folgte nur kurze Zeit später.

Mit ihrer blonden Kurzhaarfrisur und dem Geldkoffer in der Hand begrüßte Ulla Kock am Brink die Zuschauer und vier Kandidaten-Paare zu „Die 100.000 Mark-Show“. Die Spielshow eliminierte in drei Runden die Anzahl der Kandidatenpaare, ehe in der Finalrunde ein Paar um den Hauptgewinn spielte. Beim heißen Draht und der Wassersäule musste Fingerfertigkeit und Cleverness bewiesen werden, um den Tresor zu knacken und – für damalige Verhältnisse – das höchste Preisgeld im Deutschen Fernsehen in nur einem Showformat zu gewinnen.

Ulla Kock am Brink führte durch 56 Folgen der Gameshow und moderierte die Sendung von 1993 bis 1998. Traditionell begannen die Spielrunden mit einem Hindernisparcours, während „The Final Countdown“ von Europe gespielt wurde. Zu Höchstzeiten schalteten 10 Millionen Zuschauer zur besten Sendezeit am Samstagabend bei RTL ein. 1995 wurde ihr und dem Format die Goldene Kamera verliehen.

Das Erfolgsformat durchlebte im Laufe der Zeit einige Änderungen, ehe Ulla Kock am Brink durch den Zauberer Franklin ersetzt wurde. „Die 100.000 Euro-Show“ hielt noch zwei Jahre, ehe sie im Jahr 2000 eingestellt wurde. Bevor es soweit kam, führte Kock am Brink außerdem durch die Gameshow „Die Glücksritter“ von 1996-1997 auf RTL.

Nur kurz nachdem sie RTL den Rücken kehrte, wechselte sie 1998 zum Privatsender Pro7. Das Intermezzo blieb jedoch von kurzer Dauer: Nach nur zwei Monaten wurde das Late-Night-Format „Die Ulla Kock am Brink-Show“ wegen geringer Einschaltquoten eingestellt. Der Weg der Moderatorin führte sie geradewegs zur ARD, wo sie fortan „Die Lotto-Show“ moderierte. In der Samstagabend-Spielshow sah man sie sechs Mal jährlich von 1998-2001. In der Welle der Spielshows schwimmend, moderierte sie von 2000-2001 im ZDF die deutsche Adaption der Quizshow „Ca$h“.

Obwohl Ulla Kock am Brink in den Folgejahren zunehmend weniger in der deutschen TV-Landschaft zu sehen war, war sie nie wirklich weg. Sie führte durch diverse Preisverleihungen und Gala-Abende wie „Sportler des Jahres“, „Ein Herz für Kinder“ oder die „Goldene Kamera“. Gemeinsam mit Jörg Thadeusz moderierte sie die Gesprächsrunde „Leute am Donnerstag“ bei rbb und war selbst Teilnehmerin bei diversen Promi-Ausgaben von Quiz-Formaten.

Für Sat.1 kehrte Ulla Kock am Brink 2010 als Moderatorin einer Spielshow in die TV-Landschaft zurück. In „Die perfekte Minute“ müssen die Kandidaten Geschicklichkeitsaufgaben innerhalb einer Minute lösen, um immer höhere Geldbeträge zu gewinnen. In drei Staffeln führte Kock am Brink von 2010-2012 durch die Sendung, ehe Thor Schölermann die Moderation übernahm. Zu Bestzeiten schauten immerhin drei Millionen Zuschauer zu.

Aktuell ist Ulla Kock am Brink seit mehreren Jahren Unterstützerin und Botschafterin für die Gesellschaft der Freunde des Deutschen Herzzentrums Berlin e.V. Der Verein kümmert sich um die Förderung von Herzchirurgen und hilft bei der Finanzierung von lebensspendenden Herzoperationen. Zudem hilft sie bei karitativen Schulprojekten in Thailand.

Ulla Kock am Brink gelangte einst in die Schlagzeilen, weil sie mit Theo Baltz, dem Ehemann von Moderatorin Sabine Christiansen, zusammengekommen ist. 2003 heirateten sie, doch die Ehe ging nach sieben Jahren auseinander. Ihr zweites Eheglück fand sie mit dem Rechtsanwalt Peter Fissenewert, den sie im Sommer 2019 ehelichte. In Interviews gab sie zu Protokoll, dass sie in ihrer Beziehung noch keinen Streit geführt haben.

Aktuell denkt Ulla Kock am Brink noch nicht an die Rente und arbeitet heute vornehmlich hinter der Kamera. Sie schreibt Seriendrehbücher und pitcht sie bei Streaming-Anbietern wie Netflix und Amazon, aber auch beim ZDF. Für YouTube entwickelte sie ein Format über Baby Boomer und gibt Nachhilfe für neue Moderatoren. 2020 nahm sie in der vierten Staffel von „Das große Promi-Backen“ teil.

2008 versuchte RTL eine Neuauflage der legendären Spielshow „Die 100.000 Mark-Show“ auf die Beine zu stellen. Die Moderation übernahm seinerzeit Ilka Bessin. Doch das Format konnte nicht an die Erfolge von einst anknüpfen. Eigentlich schien es lange Zeit ausgeschlossen, dass das Erfolgsformat von einst in den 2020er Jahren funktionieren würde. Doch RTL wagte eine Neuauflage und gewann Moderatorin Ulla Kock am Brink dafür zurück. Im Herbst 2022 war die Show, inklusive dem heißen Draht, auf RTL zu sehen.

Nicht nur Ulla Kock am Brink sorgte in den 90er Jahren für Traumquoten im Fernsehen. Im Video erfahrt ihr, was aus Stars wie Linda de Mol oder Arabella Kiesbauer geworden ist.