Zusätzlich zur gängigen Quotenerfassung erreicht uns nun eine differenziertere Betrachtung über das Sehverhalten von immerhin über einer Million Haushalten. Im Zentrum der Messung steht deren Absprungquote, die am Ostermontag bei den Verantwortlichen von RTL für lange Gesichter gesorgt haben dürfte.
Auch wenn sie natürlich nicht immer ein Spiegelbild für Qualität darstellen, so sind Quoten für TV-Sender der entscheidende Faktor, wenn es um die Bestimmung von Erfolg oder Misserfolg geht. Das Medienmagazin DWDL hat seine traditionellen Messungen nun um einen weiteren Faktor erweitert, der anhand von einer Million Haushalten, die das TV-Programm via vodafone empfangen, bestimmt wird. Der Clou ist die Berücksichtigung des Sehverhaltens während der Ausstrahlung einer einzelnen Sendung. Weitere Informationen zur Erhebung findet ihr bei DWDL.
Beim Blick auf die Prime Time am Ostermontag ergibt sich für die RTL-Serie „Der König von Palma“ ein düsteres Bild. Nach den ersten fünf Minuten schrumpfte das Publikum deutlich und auch im weiteren Verlauf griffen immer mehr zur Fernbedienung. Bereits um 21:00 Uhr konnte „Die Höhle der Löwen“ an der Eigenproduktion vorbeiziehen, wie DWDL feststellte. Doch womit könnte der Absturz von Henning Baum zu begründen sein? Aus den Messungen ergibt sich eine besonders hohe Absprungrate während der Werbepausen. Vieles spricht also dafür, dass beim Weiterzappen einfach ein spannenderes Programm bei der Konkurrenz gefunden wurde.
Da „Der König von Palma“ im Stream bei RTL+ ein Erfolg war, haben die Verantwortlichen von RTL dennoch eine zweite Staffel bestellt. Die aktuell sechs Episoden der Serie über einen Auswanderer, der in den frühen 1990er Jahren einen Biergarten auf Mallorca eröffnet, könnt ihr nach wie vor ohne Werbeunterbrechung bei RTL+ anschauen. Dafür benötigt ihr einen Premium-Account, der 4,99 Euro monatlich kostet. Ihr könnt den Streamingdienst aber auch einmalig für 30 Tage testen. Einen ersten Eindruck der Ereignisse verschafft euch das Video.
„Der König von Palma“ kann auch bei traditioneller Messung nicht überzeugen
Insgesamt schalteten 1,28 Millionen Menschen am Montagabend bei RTL ein, in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es nur magere 300.000, was einen schwachen Marktanteil von unter fünf Prozent bedeutet. So ist dem „König von Palma“ auch in der gewöhnlichen Quotenmessung kein Erfolg vergönnt gewesen. Es ist davon auszugehen, dass viele, die sich für das Format interessieren, bereits zuvor auf das Streamingangebot zurückgriffen. Deutlich besser lief es im Fernsehen für den „Tatort“. Die starke Episode aus Frankfurt erreichte über acht Millionen Krimi-Fans.
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