Was wurde aus Margarethe Schreinemakers?

Margarethe Helene Schreinemakers – wie sie mit gebürtigem Namen heißt – wurde 1958 in Krefeld geboren. Nach ihrem Abitur studierte sie Publizistik und Sozialwissenschaften in Bochum und begann sodann als Reporterin zu arbeiten.

Zunächst arbeitete sie in der Nachrichtenredaktion des WDR und moderierte ab 1984 die Sendung „Aktuelle Stunde“. Ihren Durchbruch erlangte sie aber ein Jahr später beim Radio Bremen als Co-Moderatorin der Sendung „Extratour“.

Ihr Start im Fernsehen verlief dann leider erstmal weniger erfolgreich. Ihre erste Sendung – die Quizshow „Wortschätzchen“ im Ersten – floppte und wurde nach neun Folgen abgesetzt. Ebenso ihre Comedysendung „Chicita“, die sogar nach drei Sendungen aus dem Programm flog.

Aufmerksamkeit erhielt sie dann zunächst durch ihre Ehe mit Jürgen von der Lippe, den sie nach eigenen Angaben Hals über Kopf geheiratet habe. Nach zwei Jahren kam 1988 bereits wieder die Scheidung.

Zwischen 1988 und 1991 war sie dann als Co-Moderatorin der „NDR Talk Show“ im Fernsehen zu sehen. Doch der richtige Erfolg stellte sich auch mit dieser Sendung noch nicht ein.

Als sie dann jedoch zu Sat.1 wechselte und ihre eigene Show bekam, kam endlich der Durchbruch. „Schreinemakers Live“ war nicht nur Publikumsliebling, sondern heimste auch mehrere Preise ein. Unter anderem wurde sie mit dem Bambi und der Goldenen Kamera ausgezeichnet.

1996 wurde die Sendung dann von ihren privaten Ereignissen überschattet. Sie wurde wegen Steuerhinterziehung angeklagt und geriet unter öffentlichen Druck. Als sie in ihrer Sendung Stellung nehmen wollte, brach der Sender die Live-Show ab. Ende 1996 wurde die Zusammenarbeit zwischen Margarethe Schreinemakers und Sat.1 dann komplett beendet.

Zwar wurde das Verfahren 1998 eingestellt, doch ihre Karriere konnte sich nicht davon erholen. Ihre spätere Sendung „Schreinemakers TV“ bei RTL konnte an ihren bisherigen Erfolg nicht anknüpfen. Nach einem Jahr wurde die Sendung eingestellt.

Anschließend moderierte sie noch „Ein Herz für Kinder“ im Ersten und „Big Diet“ bei RTL II. Die gewünschten Quoten blieben aber aus und die Talk-Queen verabschiedete sich bereits nach drei Folgen von der Sendung.

Schließlich legte sie erstmal eine längere Pause ein. Erst 2004 sah man sie mit ARD-Talk-Magazin „Schreinemakers“ wieder im deutschen Fernsehen. Nach Ende der Sendung ist es ruhig um das Urgestein des deutschen Fernsehens geworden.

2007 sieht man sie noch einmal als Teilnehmerin von „Let’s Dance“ im TV, ansonsten ist sie aus der deutschen Fernsehlandschaft verschwunden.

Privat durchlebt sie derweil einen Scheidungskrieg mit dem Mann ihrer zwei Söhne – ein jahrelanger Kampf um das Familienvermögen, das hauptsächlich sie erwirtschaftet hat, der 2007 in der Scheidung endet.

2009 dann der Schock: Margarethe Schreinemakers erleidet beim Joggen einen Herzstillstand, der ihr beinahe das Leben kostet. Ihr Lebenspartner und heutiger Ehemann kann sie zum Glück wiederbeleben. Doch die Nahtod-Erfahrung ändert ihre Lebenseinstellung.

In ihrem Buch Ich will das Leben küssen!: Wer einmal tot war, weiß wie schön das Leben ist., das 2015 veröffentlicht wird, beschreibt sie ihr neues Lebensgefühl. Sie ärgert sich nicht mehr und macht nur noch das, worauf sie Lust hat.

Lust hat sie vor allem aufs Designen von Möbeln. Sie entwirft Kommoden, Schränke und Tische – schrille Art Déco Möbel, die vor allem durch ausgefallene Optik mit besonderer Farbkombination ins Auge fallen.

Außerdem rettet die Kult-Talkerin Straßenhunde vor der Tiertötungsstation auf Mallorca. Ihr Engagement wurde geweckt, als sie einen elend aussehenden Hund im Zwinger auf der beliebten Ferieninsel entdeckte. Die Hundeliebhaberin nahm ihn mit und päppelte ihn auf. So entstand der Förderverein Margarethes Herzensprojekte, für den sie bis heute tätig ist.

Eine Rückkehr ins Rampenlicht kann sich die einstige Fernsehgröße nicht vorstellen. Sie führt lieber ein ruhiges Leben mit ihrem Mann und Hunden in Eupen (Belgien) und tut weiterhin nur das, worauf sie Lust hat – eine eigene Fernsehshow gehört definitiv nicht dazu.