Leere Hütte statt „Volles Haus“: Den Neuanfang am Nachmittag dürften sich die Verantwortlichen von Sat.1 anders vorgestellt haben. Nach nur zwei Wochen sehen die nackten Zahlen mehr als bescheiden aus, die erhoffte Trendwende lässt entsprechend auf sich warten.
Im Rahmen einer kompletten Neuausrichtung wurde bereits vor mehreren Monaten angekündigt, das Nachmittagsprogramm von Sat.1 komplett umzukrempeln. Statt Blaulichtformaten übernahm zunächst Britt Hagedorn mit ihrem Comeback des Daily-Talks, vor zwei Wochen folgte mit dem Magazin „Volles Haus“ das vermeintliche Herzstück des neuen Programms.
Moderiert von Jasmin Wagner und Jochen Schropp startete „Volles Haus“ dann auch recht gut, doch schon in der zweiten Woche gingen die Quoten rapide bergab. Nur noch 40.000 junge Menschen schalteten zuletzt um 16 Uhr bei Sat.1 ein, was einen katastrophalen Marktanteil von 1,6 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen zur Folge hat, wie DWDL berichtet. Auch beim Gesamtpublikum sieht es mit 220.000 Neugierigen nicht besser aus. Damit landet „Volles Haus“ sowohl hinter der RTL-Gerichtsshow „Ulrich Wetzel - Das Strafgericht“, als auch den werktäglichen Magazinen der Dritten Programme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Viel zu wenig also für eine Sendung, die eigentlich für neuen Schwung sorgen sollte.
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„Volles Haus“ dürfte vorerst gegen eine Absetzung immun sein
Am Ende des Tages ist Sat.1 ein Privatsender, der wirtschaftlich erfolgreich arbeiten muss. Eine Garantie, vor Absetzungen geschützt zu sein, gibt es entsprechend für niemanden. Selbst Birgit Schrowange durfte am Ende mit ihren schwach gestarteten neuen Formaten nicht auf Sendung bleiben, sodass auch „Volles Haus“ irgendwann aus dem Nachmittagsprogramm verschwinden könnte. Bis dahin sollten Jasmin Wagner und Jochen Schropp aber noch genug Gelegenheiten bekommen, selbst für die nötige Trendwende zu sorgen.
Das neue Nachmittagsmagazin ist immerhin ein elementarer Bestandteil der strategischen Neuausrichtung von Sat.1, an dem so schnell nichts geändert werden sollte. Da sämtliche Reality-TV-Formate, die bislang am Nachmittag liefen, abbestellt wurden, ist davon auszugehen, dass die Verantwortlichen hinter den Kulissen zunächst weiterhin auf das Magazin setzen werden. Eine Absetzung von „Volles Haus“ würde das gesamte Konzept zum Einsturz bringen und ist daher erst dann denkbar, wenn die schwachen Quoten über mehrere Wochen und Monate andauern würden.
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