Der Disney-Chef tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Doch warum und was bedeutet das für das Unternehmen?
Disney-CEO Bob Iger hielt für die Öffentlichkeit am Dienstag eine große Überraschung bereit: Er verkündete mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt. Böses Blut herrscht allerdings nicht beim Haus mit der Maus. Iger wird in Zukunft weiterhin als Aufsichtsratschef im Unternehmen bleiben, wie Variety berichtet. Zudem soll er sich stärker als zuvor um die kreative Ausrichtung von Disney und seinen vielen Marken wie „Star Wars“, Pixar und dem Marvel Cinematic Universe (MCU) kümmern.
Ein Nachfolger für Iger ist darüber hinaus bereits gefunden. Ab sofort ist sein Namensvetter Bob Chapek der neue CEO, nachdem er zuvor die Abteilung der Disney-Freizeitparks leitete und seit fast 30 Jahren im Unternehmen ist. In einem Statement begründete Bob Iger seinen plötzlichen Rücktritt damit, dass für ihn aktuell schlicht der passende Zeitpunkt gekommen sei. Die Integration des aufgekauften Unternehmens 21st Century Fox mitsamt des Filmstudios 20th Century Fox innerhalb von Disney laufe planmäßig. Zudem gelang der Start des Streaming-Dienstes Disney+. Iger freue sich darauf, in den nächsten 22 Monaten eng mit Bob Chapek zusammenzuarbeiten, dem er großes Vertrauen für dessen neue Rolle entgegenbringe.
„Star Wars“, MCU und Co. erhalten künftig kreative Unterstützung
Die 22 Monate, von denen Iger redet, beziehen sich auf sein Vertragsende bei Disney im Dezember 2021. Danach muss allerdings nicht Schluss sein. Laut Quellen von Variety könnte Bob Iger anschließend den derzeitigen Chief Creative Officer Alan Horn in dessen Rolle beerben. Immerhin wird Horn am 28. Februar dieses Jahres 77 Jahre alt. Wobei Bob Iger sich mit seinen 69 Jahren auch nicht zu verstecken braucht. Twitter vermutet derweil, dass Iger zurückgetreten ist, um in Zukunft für das Amt des Präsidenten der USA zu kandidieren. Diese Annahme wurde schon häufiger in den Raum geworfen, Oprah wünschte sich bereits öffentlich, dass Iger für das Amt kandidiere. Ob Iger aber tatsächlich beispielsweise im Jahr 2024 antreten will, ist bislang reine Spekulation.
Was der Wandel für Disney und seine vielen Marken künftig bedeutet, muss die Zukunft zeigen. Iger hatte als CEO in der Vergangenheit zweifellos eine erfolgreiche Bilanz, nicht ohne Grund bricht Disney gefühlt jedes Jahr einen neuen Umsatz-Rekord. Bob Chapek muss also große Fußstapfen füllen. Zugleich könnte es für „Star Wars“, das MCU, Disney+ und Co. aber auch durchaus positiv sein, wenn Bob Iger die kreative Ausrichtung künftig intensiv begleitet.
MCU-Chef Kevin Feige hat aufgrund der neuen Disney+-Serien immerhin einiges zu tun, zumal uns nächstes Jahr mehr Marvel-Filme erwarten als je zuvor. Und „Star Wars“ soll sich künftig vermehrt auf Serien konzentrieren, wie Iger bereits verkündete. Entsprechend kann es nicht schaden, wenn er mit seinem guten Riecher für Erfolg und seiner Kompetenz den Verantwortlichen in diesen Bereichen unter die Arme greift.
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