Darüber wurde bereits in 2020 gemunkelt. Nun wurde es bestätigt, dass WarnerMedia eine günstigere Version von HBO Max mit Werbung einführt.
Aktuell hat der neu gestartete Streamingdienst HBO Max knapp 38 Millionen Abonnent*innen in den Vereinigten Staaten. Der Start in über 60 weiteren Ländern, darunter Deutschland, ist bereits in Planung. Das ambitionierte Ziel von WarnerMedia ist es, bis 2025 zwischen 120 bis 150 Millionen zahlende Nutzer*innen weltweit zu generieren. Bis Ende 2021 soll die Zahl der Abonnent*innen auf bis zu 70 Millionen steigen.
Um die Nutzer*innenbasis bis 2025 tatsächlich verdreifachen beziehungsweise vervierfachen zu können, plant der Medienkonzern die Veröffentlichung eines werbefinanzierten Abonnement-Modells. Bereits Anfang Dezember 2020 wurde berichtet, dass über ein solches Modell nachgedacht werde, um einen weiteren Anreiz zu liefern. Denn für HBO Max zahlen Abonnent*innen aktuell 15 US-Dollar im Monat, wenn man kein klassisches HBO-Abonnement besitzt. Damit handelt es sich um einen der teuersten Streamingdienste überhaupt auf dem Markt.
Beim Investor Day (via CNET) kündigte der Mutterkonzern AT&T das neue Abo-Modell für den Juni 2021 an. Teilfinanziert wird dieses durch Werbung, wobei Jason Kilar, CEO von WarnerMedia, klargestellt hat, dass diese nicht mitten in das laufende Programm eingespeist werden soll. Wie genau, ließ er allerdings offen. Denkbar wäre dennoch nicht überspringbare Werbung vor dem Start eines Inhalts sowie eingeblendete Werbung auf der Benutzer*innenoberfläche.
Bereits heute ist der Streaming-Markt in Deutschland hart umkämpft. In diesem Video vergleichen wir die unterschiedlichen Angebote für euch:
Weiterer massiver Haken beim neuen und günstigeren Abo-Modell von HBO Max
Das günstigste Abo-Modell für HBO Max hat allerdings noch einen weiteren, gerade für Kinofans massiven Haken: So wird man hier nicht in der Lage sein, die von Warner Bros. angekündigten „Same Day Premieres“ zu streamen. Warner hatte Ende 2020 für großes Aufsehen gesorgt mit der Meldung, alle 17 für 2021 geplanten Kinofilme zumindest in den USA einen Monat lang parallel zum Kinostart über HBO Max bereitzustellen. Filme wie „The Suicide Squad“, „Dune“ und „Matrix 4“ werden Nutzer*innen des günstigeren Modells also vorerst nicht zu sehen bekommen.
Ob es darüber hinaus auch technische Einschränkungen wie fehlende Unterstützung für 4K-Auflösung, HDR und Dolby Atmos geben wird, ist nicht bekannt. Spannend ist auch die Frage, ob sich andere Streamingdienste an diesem Modell ein Vorbild nehmen werden. Schließlich testete Netflix Werbung bereits in 2018, allerdings nur für eigene Inhalte und sie waren jederzeit überspringbar. Dennoch regten sich etliche Nutzer*innen über den Ausblick einer solchen Werbung auf. Wenn das günstigere Modell von HBO Max Erfolg haben sollte, könnte Netflix vielleicht trotzdem überlegen, ob sie diese Option nicht zusätzlich anbieten wollen, um ihrerseits die Abo-Zahlen nach oben zu treiben.
Streaming war in den 1990er-Jahren noch Zukunftsmusik. Für Filme ging man ins Kino, lieh sie sich aus der Videothek oder schaute sie im Fernsehen. Wie gut kennt ihr euch mit den Hits dieses Jahrzehnts aus? Testet euch:
