Er kann nicht nur Gags schreiben und podcasten, sondern neuerdings auch Late-Night. So hat sich Tommi Schmitt in der ersten Folge seiner eigenen Show geschlagen.
Über seine humoristischen Ergüsse lacht ganz Deutschland. Egal, ob als Autor für Shows wie „Luke! Die Woche und ich“ und „Late Night Berlin“ oder als erfolgreichster deutscher Podcaster an der Seite von Comedian Felix Lobrecht: Tommi Schmitt versteht es, zu unterhalten. Nun wagt er den Schritt aus dem Schatten und tritt ins helle Scheinwerferlicht des „Studio Schmitt“. Kann sich der bekennende Fan des linearen Fernsehens auch vor der Kamera beweisen?
Zahlreiche Kolleg*innen von Tommi Schmitt und andere Comedy-Formate gibt es beim Streamingdienst Netflix. Unsere Tipps im Video:
Wer ungeduldig auf Schmitts erstes Buch wartet, kann sich die Zwischenzeit mit „Sonne und Beton“ von Felix Lobrecht vertreiben.
Kickflip Ollie cool – ist „Studio Schmitt“ street?
Wer sonst nur seiner Stimme bei „Gemischtes Hack“ lauscht, für den mag der Anblick dieses jungen Mannes im leeren „Studio Schmitt“ erstmal etwas gewöhnungsbedürftig sein. Dennoch erfüllt Tommi Schmitt gleich zu Beginn die charakteristischen Merkmale einer klassischen Late-Night-Sendung: So startet der adrett gekleidete Moderator mit einem Monolog, in dem er persönlich und humoristisch einordnet, was die Welt im Laufe der Woche bewegt hat. Anschließend werden direkt erste Rubriken eingeführt, wie „Das Gaga Kompositum der Woche“ oder der „Frontallappen 21“. Dass hier nicht zwangsweise große Lacher zu erwarten sind, hat Schmitt bereits im Vorfeld der Show angekündigt und so liefen auch ein paar Eiltempo-Gags erstmal ins Leere.
Aus Ermangelung einer Band oder eines Side-Kicks im Studio geht es ohne große Umschweife zur Begrüßung des ersten Studio-Gastes: In Folge 1 stellt sich die stellvertretende „ZEIT“-Chefredakteurin und Podcast-Kollegin Sabine Rückert Tommis schnellen Fragen, bevor das Gespräch in loungigen Sesseln fortgeführt wird. Ein thematisch passendes Spiel darf auch nicht fehlen, sind doch beide große Fans von Kriminalfällen. Ehe man sich versieht, ist die kurzweilige Show dann auch schon vorüber.
Fazit:
Kurz und knapp bringt Tommi Schmitt gesellschaftlich relevante Themen der Woche auf den Punkt – persönlich, pointiert und zugeschnitten auf ein junges wie Social-Media-affines Publikum. Doch ohne ebenjenes wirkt der Start etwas ungelenk, dem sonst so souveränen Podcaster fehlt es im „Studio Schmitt“ an Leichtigkeit und Timing. Seine besondere Stärke zeigt sich dann aber im Eins-zu-Eins-Gespräch mit seinen Gästen: In ungezwungener Gesprächsatmosphäre und mit wohlgewählten Fragen entlockt Schmitt den geladenen Persönlichkeiten spannende Geschichten und persönliche Einblicke.
Für „Hackis“ war bereits der Einspieler ein Genuss, sind ihnen doch viele Anspielungen bereits aus dem Podcast bekannt. Aber auch Podcast-Vorkenntnisse lässt sich diese kurzweilige Late-Night-Show genießen. In der Auftakt-Folge lief noch nicht alles rund, besonders ab der Halbzeit nimmt die Sendung aber Fahrt auf und macht definitiv Lust auf mehr. Vielleicht schöpft „Studio Schmitt“ schon in der nächsten Folge besser sein Potenzial aus? Der nächste vielversprechende Gast steht jedenfalls schon in den Startlöchern: „AnnenMayKantereit“-Sänger Henning May.
„Studio Schmitt“ seht ihr immer donnerstags ab 22:15 Uhr im zweiten DFneo oder im Stream in der ZDF Mediathek. Weiterführende Infos zu den „Studio Schmitt“ Sendeterminen findet ihr im verlinkten Artikel.